Lauftreff - Abteilung

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27.01.2020

Kälte, Kult und Kekse - 50km Ultramarathon in Rodgau


10 Runden á 5 km mussten gelaufen werden beim Ultramarathon im südhessischen Rodgau, unsere Marathon Queen Jasmin hat`s gepackt.

Jasmin berichtet:

Jedes Jahr das Gleiche. Ende Januar in Rodgau. Es ist grau, es ist kalt. Auf dem Weg zum Start droht man fest zu frieren. Meine Füße sind kalt, ich merke sie kaum noch. Wie soll ich laufen, wenn ich meine Füße nicht mehr spüre? Und warum mache ich das hier jedes Jahr wieder? Zu diesem Zeitpunkt kann es nur eine Erklärung geben: ich kann nicht ganz dicht sein. Schön ist was anderes.

Kurz vor zehn Uhr. Über 800 Läufer stehen im Wald, warten auf den Start. Ich will meine Jacke nicht ausziehen. Habe ich noch Füße? Ich merke sie nicht mehr. Ich hoffe darauf, was eigentlich immer klappt. Sobald man läuft wird es in kürzester Zeit warm. Endlich, der Startschuss. Nun geht's los, zehn Runden á 5 km.

Hinter mir läuft eine Gruppe Frauen, die das erste Mal mitlaufen. Ich höre deren Gespräch mit. Sie haben gute Laune, noch. Und sie sind sich einig, der Lauf ist Kult und man müsse da mal mitmachen. Noch ist die erste Runde nicht mal zur Hälfte gelaufen da überlegen sie schon, ob sie wirklich die 50 km laufen sollen. Wie es letztlich für diese Gruppe ausgegangen ist weiß ich nicht. Mir wird inzwischen warm. Es klappt doch immer wieder.

Nach der ersten Runde wird die Verpflegung gecheckt. Ich kann mich aus den letzten Jahren an Prinzenkekse erinnern. Da freue ich mich drauf! Um so größer die Enttäuschung, als ich nur Butterkekse finde.

Leicht enttäuscht und beleidigt laufe ich die ersten vier Runden. Dann fange ich Runde fünf an, der Verpflegungsstand kommt. Ich nehme einen Becher warmen Tee und war schon auf einen Butterkeks eingestellt. Doch was sehe ich? Da stehen sie! Prinzenkekse! Ich nehme einen. Der größte Glücksmoment bei diesem Lauf. So einfach kann Glück sein. Tee und Prinzenkeks bei km 22. Was kann es Schöneres geben? Nachdem ich vor dem Lauf davon überzeugt war, dass meine Teilnahme darauf beruht, dass ich nicht ganz dicht sein kann bin ich jetzt davon überzeugt, dass ich nur teilnehme, weil es Prinzenkekse an der Verpflegung gibt.

Für mich verläuft der Lauf wie geplant. Zwei km vor dem Ziel bin ich happy. Es erklingen die Rollnig Stones mit Painted Black aus den Boxen. "I see a red door and I want it painted black. No colors anymore, I want them to turn black…." Ich laufe und singe mit. Na gut, die Qualität des Gesangs lassen wir dahin gestellt. Ich überholte singend und laufend einen Mitläufer, der in diesem Moment jedoch gegangen ist. Der fragt sich wahrscheinlich jetzt noch, was ich für Drogen genommen habe. Ich weiß es: Prinzenkekse!!

Gleichmäßig und mit einer Minute Verspätung auf meine Wunschzeit komme ich ins Ziel. 5:30 wollte ich, 5:31 bin ich gelaufen. Alles richtig gemacht.

Und da nach dem Marathon vor dem Marathon ist, geht es in drei Wochen weiter. Da wird es unterirdisch. Aber dazu mehr nach dem Lauf....




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