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11.05.2019

100 x Marathon: Jasmin hat`s in Hamburg geschafft


Nach 12 Jahren, 4.177,31 Marathonkilometern und noch viel mehr ungezählten Trainingskilometern hat Jasmin Lehmacher ihr lang ersehntes Ziel, ihren 100. Marathon, am 28. April 2019 in Hamburg geschafft.

Ursprünglich zum 30. Geburtstag mit der Aussage „einmal einen Marathon laufen“ begonnen, hat sich das Laufen nach und nach einen festen Platz in Jasmins Leben erobert. Dass es mal „soweit“ kommen und einmal der 100. Marathon vor der Tür stehen würde, war in den Anfängsjahren jedoch nicht absehbar.
Ging es beim ersten Marathon, am 1. April 2007 in Freiburg, tatsächlich nur darum durch- und anzukommen, wandelten sich die Ansprüche über diverse Zeitziele zum Vorsatz: jetzt mache ich die 100 voll; mindestens. Wobei sie zwischenzeitlich auch schon den 101. Marathon gelaufen ist und der 102. Marathon bevorsteht.
Dass es in Hamburg der 100. wurde war für Jasmin etwas Besonderes. War es doch auch der Hamburg Marathon, bei dem sie 2015 erstmals unter der „magischen Grenze“ von vier Stunden geblieben bin, was seitdem auf ihrem linken Unterarm nachzulesen ist.
Hin und wieder gefragt, welcher Marathon wohl der Schönste gewesen sei, diese Frage kann sie nicht beantworten. Jeder Marathon hat etwas, was ihn ausmacht. Aber natürlich sind die Läufe, bei denen man eine gute Zeit gelaufen ist immer schön. Eher als die Frage nach dem schönsten Marathon kann sie beantworten, zu welchen Läufen es sie nicht mehr hinzieht. Wobei sie diese Läufe nicht verrät, um niemanden – der evtl. einen dieser Läufe auf dem Plan hat – negativ zu beeinflussen.


Nach Hamburg ging es am Sa 27. April 2019. Dort das Übliche am Vortag des Marathons. Unterlagen holen. Danach mal eben runter zu den Landungsbrücken,  Essen gehen, die Sachen für den Marathon herrichten, ab ins Bett.
Am Sonntag war die Nacht früh rum. Um 06:00 Uhr ging es runter zum Frühstück. Es regnete. In Hamburg nennt man diesen Zustand: flüssigen Sonnenschein. Immerhin war es nicht kalt und auch nicht windig. Und die Wetter-App sagte, ab 09:00 Uhr ist es trocken.
Um 09:00 Uhr auf dem Messegelände: flüssiger Sonnenschein. Am Start um 09:30 Uhr: flüssiger Sonnenschein. Diese Wetter-App ist nicht zu empfehlen. Bei km 14 gebe ich es auf, mich über den flüssigen Sonnenschein zu ärgern. Denn es läuft. Ganz easy. Ohne Uhr. Ohne Druck. Ohne Zeitziel. Ich laufe. Und es läuft gut. Gelegentlich stehen Zwischenzeiten an der Strecke und an dem ein oder anderen Kirchturm kann ich die Uhrzeit sehen, was es mir möglich macht zu wissen, wie ich zeitlich liege.
Ich komme zu km 30. Kurz vorher denke ich über eine mögliche Zielzeit nach. Wenn ich mit 2:50 Stunden bei km 30 durchkomme, kann ich noch unter 4 Stunden bleiben…. ich komme mit 2:49 Stunden bei km 30 durch. Ok, dann mal los! Ich erhöhe das Tempo etwas, die letzten Verpflegungspunkte lasse ich aus, das spart Zeit.
Bei km 40 das Übliche. Die Strecke hat dort eine ganz leichte Steigung. Wahrscheinlich würde man diese beim Spazierengehen gar nicht merken. Aber beim Marathon, bei km 40 mit der Zeit im Nacken. Da merkt man alles. Eine Mitläuferin, die offenbar noch nicht in Hamburg gelaufen ist, fragte in die Runde, ob es bergauf ginge. Ich sage: ja.
Endlich oben, km 41, an der Straßenecke eine Uhr. 13:30 Uhr. Ich bin um 09:39 Uhr gestartet. Sprich: für den letzten km habe ich noch 9 Minuten. Ich weiß, es reicht für die 3 vor´m Komma. Letztlich komme ich mit 3:58 ins Ziel und freue mich, dass ich den 100. Marathon so locker, leicht und ungeplant mit unter 4 Stunden geschafft habe.
Mir ist bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, auf 100 zu kommen. Zum Marathonlaufen gehören Gesundheit, Zeit und auch die finanziellen Mittel, für Schuhe, Startgebühren, Reisekosten usw. Bislang ist mir dies alles gegeben und dafür bin ich dankbar.
In diesem Sinne - auf die nächsten 100!

Bericht Jasmin Lehmacher




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