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15.05.2018

Sebastian Groteloh AK Sieger beim 10. Traunsteiner Halbmarathon 2018


Nur einer war noch schneller: Beim 10. Traunsteiner Halbmarathon am So 13. Mai kam Sebastian Groteloh in 1:18:52 Std. als Gesamtzweiter ins Ziel, hat aber souverän seine Altersklasse M40 gewonnen. 

Sebastians authentischer Bericht:

Zwei Anläufe hats gebraucht, bis ich endlich vom Bodensee aus den Königssee auf dem gleichnamigen Radweg erreicht hatte. Trotz zweimaliger e-Unterstützung. Peinlicher-, dafür jedoch zugegebenerweise. Beim zweiten Versuch im Herbst vorigen Jahres war ich endlich über München hinaus gelangt und zu meiner freudig-erregten Überraschung in Traunstein (Benedikt der XVI. lässt/ließ grüßen!) direkt auf einer sogar fest ausgeschilderten Halbmarathonstrecke herausgekommen. Immer schön der "Traun" entlang. Seit dem war es schon immer mein Traum, den Traunsteiner Halbmarathon -- http://www.traunsteiner-halbmarathon.de -- mal zu Fuß zu absolvieren!

Und mehr noch, dies mit einem Besuch in http://www.christines-cantina.de/ abzurunden. Ja, wirklich! Und, nein, dies ist keine Werbung, sondern ein Muss -- dort, in Christines Gaumentempel ein zweites Mal einzukehren, direkt in Traunstein nahe des "Stadtplatzes" gelegen, dem Start und Ziel des Halbmarathons!

Und, yuppieh, genau diese wundervolle Kombination gelang mir bereits im Jahr darauf. In diesem! Am Sonntag, den 13. Mai 2018, mit meiner Anreise am Tag zuvor und meiner Einkehr in Christines Cantina am Tag danach.

Der Traunsteiner Halbmarathon fand also taggleich wie der Schluchseelauf statt -- mit Grüßen an meine dortigen Hirschauer Vereinskolleginnen & -kollegen! Diesen 18 km langen Lauf  wollte ich übrigens ebenfalls schon immer mal bestreiten. Sogar zum 2.x. Das bisher nur einzige Mal war vor 11 Jahren... Schwarzweißaufnahmen von damals zeigen mich so ganz nebenbei in einer Laufhose, die ich, nun ja, nun mit nach Traunstein mitnehmen musste! Keine Ahnung, wo sich mein zweites schwarzes Kleines befindet. Zumindest nicht "ganz zu Hause", von wo aus ich die Zugreise nach Traunstein angetreten hatte statt von Tübingen aus. Doch Dank der DrecksBahn (DB!) hatte ich einen unverhofften Aufenthalt in Stuttgart und konnte mir auf die Schnelle in einem bahnhofsnahen Sportgeschäft eine weniger ausgeleierte Laufhose zulegen.

Zeitsprung: inmitten des Stadtplatzes von Traunstein fiel in aller Frühe des Sonntags 20 Minuten nach meinem pünktlichen Eintreffen um 10.10 Uhr der pünktliche Startschuss für die 85 weiblichen und 228 männlichen Starter bzw. späteren 313 Finisher. Anlässlich der zehnten Austragung des Halbmarathons gab es übrigens einen zweiten Start: um 10:30 begaben sich weitere 172 LäuferInnen zwar auf die selbe Strecke ("Immer schön der 'Traun' entlang"), bogen jedoch nach 11 km direkt zum Ziel ab und landeten dort zielsicher nach 12 km -- während wir HM-lerInnen ab dieser Abzweigung also noch 10 km vor uns hatten. Diesmal in östlicher Richtung, flussabwärts (von einem stetigen Gefälle war jedoch zumindest bei diesen Kilometermarken nicht viel zu spüren). Während der gesamten Strecke zumeist auf Feldwegen, ab und zu geteert ganz ohne Steine und Steinchen zwischen den Zehen, ein paar wenige Male auf Waldwegen, einmal auf felsigem Untergrund und quasi 5 km vor dem Schluss in einer ziemlich knackigen Waldsteigung zurück, zurück zum Ausgangs-/-laufpunkt -- wenn es nicht ein solch trockenes Wetter gegeben hätte wie nun am Sonntag, hätte man diese vielleicht, hmm, 60 m lange Passage (hört sich wenig an...) auch alternativ auf Stufen zurücklegen können. Im Schlamm ohne Stufen hätte man keine Chance gehabt.

Die Hitze des Tages war also ein großer, äh, Gegner. Immerhin gings zumeist schattig daher. Versorgungsstellen gabs auch genügend -- wobei zumindest mir Hitzkopf an diesem hitzigen Tag ein oder gar zwei zusätzliche Wasserstellen auch nicht schlecht gefallen hätten.

Zumal ich vielleicht knapp über 15 km lang in einem äußerst flotten Dreier unterwegs war. Hab mir deshalb totalst eigennützig erlaubt, die Führungsarbeit nicht mir zu überlassen -- auch wenn wir 3 zeitweilig nebeneinander liefen, Brust an Brust (das will bei meiner Brust was heißen! Gar nix...). Und war gespannt, wie lange unser Pacemaker sein flottes Tempo durchhalten würde.

Falls bis zum Ende, dann würde dies ziemlich bitter ausfallen, so meine bitteren Gedankenspiele. Doch bei km 12, kurz nachdem es in die Ostschleife überging, stellte er mir eine interessante Frage, die ich nach dem 2. Nachfragen immer noch nicht so wirklich begriffen hatte, trotzdem zumindest in Kilometern ausgedrückt beantworten konnte. Nämlich die Frage: "Wie lange noch?".

Blöderweise hielt er sein vorgelegtes Tempo weiterhin durch ...

 ... bis ich schließlich doch zu meinem eigenen Erstaunen kurz vor dem Anstieg ein paar Meter Vorsprung zu haben schien und nun endlich mein eigener Tempomacher war. Tut immer gut. Nur nicht, nicht zu wissen, wie groß denn nun der Abstand wirklich war, wie viel zweite Luft die Nachläufer ein- und ausatmen würden u. dgl. Zurückschauen gilt und gibst natürlich nicht! Also schaute ich immer nur voraus... Dem Tunnelende entgegen...

Und war & bin den Gegenläufern sehr dankbar (die Strecke "glich" sich also; bei den engen Straßenunterführungen musste man entsprechend etwas aufpassen und seinen Tunnelblick nicht zu eng werden zu lassen), dass etliche unter ihnen mir und meinen nächsten Verfolgern applaudierend entgegen liefen. Auch viele Streckenposten und Zuschauer(gruppen) geizten nicht mit ihrer Unterstützung anstatt nur stumm und gestenlos wegzusehen... -- wunderbar! So blieb mir nichts anderes übrig, als ebenfalls gute Miene zu diesem anstrengenden Spiel zu machen und jeweils zurückzuapplaudieren. Ab und zu -- genauer: natürlich möglichst oft -- hatte ich zudem versucht, ein Lächeln entgegenzusetzen. War mir jedoch nie wirklich sicher, inwiefern mein laufschmerzverzerrtes Gesicht einem Lächeln ähnlich war..

Will sagen: schön, wenn nicht nur wir LäuferInnen was "davon" haben, sondern auch die Personen an der Strecke! Ein wechselseitiges Geben und Nehmen ...

... und war trotzdem froh, als nach der letzten Steigung, zurück im Städtchen, das Ziel zum Greifen nahe war. Noch einmal bzw. erstmals die "Stadtpfarrkirche St. Oswald" auf dem Stadtplatz umrunden -- was ich nicht ganz auf dem Plan und mich zu diesem Augenblick gefragt hatte, wie ich denn nun zu dem bereits sichtbaren Zielbogen gelangen würde; ich hab doch hoffentlich nicht die Abzweigung zum Ziel verpasst?! -- und, yuppieh, nach dieser Ehrenrunde und schließlich diesem vermessenen halben Marathon konnte ich mich nun in aller Ruhe, v.a. nicht mehr laufenderweise, der nachträglichen Flüssigkeitszufuhr widmen. Gefüllte Adelholzener Pfandflaschen machten dies möglich. Sogar in verschiedenen Geschmacks- und Farbrichtungen (na, ich blieb dann doch bei möglichst unbehandelten Flüssigkeiten).

Doch vor allem, wow, was für ein Runner's Heaven! Kann mich nicht entsinnen, dass ich nach meiner seinerzeitigen Schluchseeumrundung ebenfalls vor einer solchen Theke zu stehen gekommen war -- von der mir wiederum Karin nach ihrer "heutigen" Umrundung nicht weniger begeistert geschrieben hatte...

Doch der eigentliche Gag meines Traunsteiner Tripps bestand darin, dass ich ausgerechnet bei meiner Teilnahme einen im Gegensatz zu mir deutlich weniger ausgebleichten Läufer vor der Nase hatte (man beachte: meine Nase!). Ihn, den grandiosen Sieger, hatte ich nur ganz kurz beim Start gesichtet, daraufhin war er nix als weg. Denn er stellte in unglaublichen 1:10:09 h:mm:ss einen unglaublichen Streckenrekord auf. Danach kam sehr lange Zeit nicht viel. Weniger noch: nix. Und wiederum danach? Na ja, der Rest eben ...

... dieser hier: http://www.traunsteiner-halbmarathon.de/ergebnisse.html

 




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