Lauftreff - Abteilung

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26.04.2016

In Kayh dabei beim 25. Kirschblütenlauf


Erfolgreich die Hirschauer Farben vertrat Sebastian Groteloh beim 25.  Jubiläums-Kirschblütenlauf am Sonntag, 24. April in Kayh. Für die anspruchsvolle Strecke über 14,2 km mit knackigen Anstiegen im Schönbuch benötigte er 54:17 Min.; er belegte damit Platz 1 in seiner Altersklasse M40 und wurde Gesamtsiebter bei 157 Zielankommern.  Nachfolgend sein emotional aufwühlender Bericht:

Am Sonntag, den 24. April 2016, extra früh morgens meinen Heimatort verlassen, um ziemlich exakt eine Marathonlänge später (zugegebenermaßen in eRad- statt sonstigen Kilometern gemessen) und somit weit weniger als eine Halbmarathonstrecke von Hirschau entfernt, dessen Rot auch über seine Grenzen hinaus aufleuchten zu lassen – beim bereits 25. Kayher Kirschblütenlauf 2016 an diesem regenfreien Sonntag, auf einer, hmm, ziemlich hügeligen Strecke: raus aus Kayh, hoch und hinein in den Schönbuch, und wieder runter und zurück. Wenn alles so einfach wäre.

In diesem Jahr war dies in Kayh meine erst 2. Teilnahme nach 2012. Damals wie auch insb. heute eher als Entspannungslauf gedacht, zumindest nicht als Anstrengungslauf – nach einem flacheren, aber dadurch schnelleren 10-er beim Paracelsuslauf in Bad Liebenzell vor ziemlich exakt 24 Stunden. Also am gestrigen Samstagvormittag. Am Nachmittag fanden dort hingegen die Deutschen Halbmarathonmeisterschaften statt! Und im September des Vorjahres die über 10 km, mit einem gewissen Arne als Deutscher Meister nach 28:44 min).

Blöd, wenn man, also ausgerechnet ich, bereits am Start und somit noch völlig zu Beginn der 14,2 km langen Strecke, sogleich von seinem gestrigen Pacemaker begrüßt wird, der heute ebenfalls wieder Vollgas geben wollte. Und dies gleich zu Beginn auch tat! Bei der ersten & steilsten Steigung: 14,5 %!

Meinen diversen Muskelgruppen zuliebe – sofern vorhanden –, ließ ich es lieber ‘ne Nummer langsamer angehen. Genauer & ehrlicher: schneller ging’s einfach nicht! Trotz all meiner Bemühungen! Und Armin Gotsch, so heißt der weit über (VfL) Ostelsheims Grenzen hinaus bekannte und beliebte Grellgelbdressler, durfte fortan ganz alleine zwischen dem Führungs- und dem Verfolgertrio laufen. Gelang ihm ausgezeichnet! Seine Muskelgruppen würde ich gerne mal ausleihen…

Dem letzteren Trio wiederum lief ich ziemlich lange hinterher und hatte trotz manchmaliger Sichtweite nie gedacht, überhaupt irgendwann mal, möglichst noch vor dem Ziel, auflaufen zu können. Eher gedacht, dass ich von hinten eingesammelt werden würde. Zumindest bildete ich mir unterwegs mehrmals ein, ziemlich nah und nahende Schritte hinter meinem Rücken zu hören. Immer diese blöde Einbildung!

Doch irgendwann & -wo bei km 9 oder so, da hatte ich tatsächlich Anschluss gefunden und musste nicht mehr allein meines Weges laufen. Aber somit war es endgültig vorbei mit einem Nichtanstrengungslauf. Denn wenn schon so weit gekommen, bedeutete dies denn schon ab sofort: „Jetzt ja nicht abreißen lassen!“.

Dieser Nichtabriss klappte sogar selbst noch ein paar wenige Kilometer lang und zugleich auf den wenigen Kilometern kurz vorm Ziel, als es wiederum die anfängliche Steigung hinab ging. Zur Erinnerung: 14,5 %! Nicht gerade meine Stärke, einen geeigneten Abwärtsgang einzulegen. Und ebenso wenig war es eine Stärke, mir bewusst zu machen, dass knapp über 12 Kilometer nicht gleichzusetzen sind mit knapp über 13 – hatte ich doch tatsächlich irgendwann gedacht, also bei knapp über 12 km: „Yuppieh, nur noch 1 km!“.

Die Folge? Auf dem tatsächlich letzten km war ich mit meiner Mathematik endgültig am Ende. Ein Mitglied aus unserem Quartett hatte dies wohl berechnenderweise miteinberechnet, machte nun ernst und setzte sich unmittelbar vor mir an die Spitze – und baute seinen nun vorhandenen Vorsprung erbarmungslos aus (sei ihm natürlich gegönnt!). Dies ließ sich wiederum ein weiteres Quartettmitglied – Jochen Nüssle vom Lauftreff des VfL Herrenberg – nicht 2x sagen und begann nun ebenfalls mit einem Schlussspurt. Und erneut ging es bergab, diese letzten paar Hundert Meter. Das war nun endgültig zu viel für mich und für meine mittlerweile ziemlich deutlich spürbaren Muskelgruppierungen (und was so alles dazu gehört): nicht nur, aber auch im Wadenbereich – nicht nur der gestrige 10-er ließ noch grüßen, sondern auch der Straubenhardter 21-er in der vorherigen Woche! Puh…

Also drosselte ich mein eh schon zu langsam gewordenes Tempo noch weiter und war deshalb erstaunt, dass mich der bis dato unglaublich munter mitlaufende jüngste in unserer Gruppe – ts, gerade mal weniger als halb so alt wie ich mich mittlerweile fühlte – nicht ebenfalls noch einkassierte auf diesen letzten Metern bis zum Zielwasser. Doch unser kurzes Zwiegespräch im Ziel zum -wasser verriet mir, dass er vernünftigerweise eine erst kürzlich sich hinzugefügte und nun wieder spürbare Verletzung (war es beim Handball- oder Fußballspiel? Deshalb mein Tipp als ehemaliger Fußballer an all die, die es noch sind: Ball einfach weglassen!) nicht über Gebühr hinaus strapazieren wollte und ein paar Sekunden nach mir einlief. Immerhin noch eine halbe Minute vor dem Nächstplatzierten. Und alle drei kamen wir trotzdem noch unter den ersten 10 von insgesamt 126 gestandenen, nein, gelaufenen Mannsbildern ins Ziel (31 Frauen liefen auch noch mit!). Mannomann.

Sebastian Groteloh




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